Asteroid 2012DA14 zieht in 28000km an der Erde vorbei
Die Veranstaltung findet wegen schlechten Wetters im Saale statt.
Frei nach Kurt Tucholsky
Um 20:25 Uhr hat der Asteroid 2012DA14 die größte Erdnähe
erreicht und könnte 7,5mag scheinbare Helligkeit erreichen. Der Asteroid
ist nur 44 Meter groß, die Gefahr des Einschlags ist ausgeschlossen. Quelle:
SUW 2/2013, S.66f. Um 21:00 Uhr MEZ hat der Asteroid eine Geschwindigkeit
von 44'/min, das ist mehr als ein Vollmonddurchmesser (30') pro Minute.
Bei klarem Himmel könnte es sich lohnen, eine dunkle Gegend aufzusuchen
und den Asteroiden mit dem Fernglas auf Fotostativ zu
beobachten. Ein 10x50-Fernglas hatte ich 2005 für 20 Euro bei einem Discounter
gekauft und zunächst mit dieser
umständlichen Konstruktion am Stativ befestigt. Für ebenfalls 20 Euro
gibt es diesen empfehlenswerten Adapter.
Das 10x50-Ferngals von MEADE hat ein Gesichtsfeld von ~5° und erlaubt
die Beobachtung von Objekten mit einer Helligkeit von nur 9mag. Das dürfte
für den Asteroiden ausreichen. Mein 20x80-Fernglas mit einem Gesichtsfeld
von 3,2° erlaubt die Beobachtungen von 11mag-Objekten.
Große Erwartungen müssen aber gedämpft werden. Denn erstens sieht die
Wettervorhersage schlecht aus und zweitens ist der Asteroid im Moment
der größten Annäherung an die Erde um 20:25 MEZ noch gar nicht aufgegangen
(siehe 2012da_2043_20.pdf).
In Gießen geht der Asteroid theoretisch zwischen 20:43 und 20:44 Uhr MEZ
auf und kurz nach Aufgang in Horizontnähe wird man das Pünktchen bestimmt
noch nicht sehen können. Mit viel Glück kann man den Asteroiden um 21:20
Uhr MEZ (UT 2020) erspähen (23,4° über dem Horizont, 7,7 mag). Es wäre
also zu empfehlen, anfangs das Fernglas genau auf die Position dieser
Uhrzeit einzustellen. Diese ist nur 2° von der Mitte des offenen Coma-Sternhaufens
"Mel 111" entfernt und deshalb leicht einzustellen.
© 26.1.2013 (Upd. 17.3.2013) by Josef Gräf, Asteroid 2012DA14 .