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Eine Finsternisreise an die Mittelmeerküste der Türkei |

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...daß der Eindruck recht lange nachhalte, er war ein herrlicher,
dessen selbst ein hundertjähriges Menschenleben wenige aufzuweisen haben wird.
Adalbert Stifter, 1805 - 1868
Wieso regst Du Dich so auf?
Wenn man in den Keller geht,
wird es doch auch dunkel!
Eine theoretische Physikerin
zum Autor, einige Tage vor dem 11.
August 1999
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Die Verfinsterung am Strand bei Side
in Pamphylien
Beim Anblick der sechsstrahligen Korona fingen wir an zu jubeln,
so groß war die Freude. Ich wünschte, es würde nicht aufhören (anders
als 1999). Sechs Strahlen, drei
nach unten rechts und drei nach oben links: so prägte sich
das Bild zuerst bei mir ein. Beim zweiten Hinsehen waren mehr zu
sehen.
Bilder veröffentlichen, Berichte schreiben oder mündlich
überliefern - es hilft eigentlich alles nichts. Das Erlebnis
kann man nur schwer einem Nichtbeteiligten vermitteln. Selbst die
prächtigsten Bilder der Schwarzen Sonne mit Korona und Protuberanzen
geben nur einen geringen Teil des Gesamterlebnisses wieder, das
unbeschreiblich ist.
Beim zweiten Kontakt, das heißt beim Beginn der Kernschattenfinsternis
(= Beginn der Totalität) wurde es schlagartig dunkel. Dieser Moment
berührt die menschliche Seele.
Ich hatte das Gefühl, jemand betätigt unseren Zentral-Schalter.
Danach empfand ich die Landschaft kurzzeitig wie eine große Bühne,
auf der das Licht ausgeht. Und dann sah ich im Westen die Umrisse
des weit entfernten Gebirges am rötlichen Horizont sich abzeichnen.
In der Stadt Side gingen einige Lichter an und von der Südspitze Sides
bis zum antiken Theater im Norden leuchteten überall Blitzlichter
von Fotokameras auf.

Bild 1:
Side während der totalen Finsternis um 13:55 Uhr. Auf dem Originalbild
sind die Umrisse des Gebirges zu erkennen.
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Bild 2:
Side nach einem gewöhnlichen Sonnenuntergang am Abend zuvor
(Originalbild).
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Bild 3:
Side 6 Min. vor der Totalität (Originalbild).
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Bild 4:
Side an einem gewöhnlichen Sonnentag: am Morgen zuvor um 10:43
Uhr (Originalbild).
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Zur Verdeutlichung
der Lichtverhältnisse hier die entsprechenden Bildausschnitte
mit dem Apollon-Tempel in Side (nicht zum Anklicken):
Die Zeiten sind in türkischer Ortszeit, d.h. in EEST (EEST = MESZ
+ 1Stunde) angegeben.
Alle Bilder wurden vom Autor am selben Beobachtungsort, etwa 3km
östlich des Apollon-Tempels aufgenommen mit der Canon S40. Für alle
Bilder auf dieser Webseite gilt: © 2006 by Josef Gräf
bzw. © 2006 by Rolf Wilmes.
Die Bilder sind ohne Stativ entstanden. Für Bild 1 hatte ich die
Kamera auf ein seitliches Rohr des
eisernen Stegs am Beobachtungort
legen können. Ich wäre viel zu zittrig gewesen, um freihändig ein
brauchbares Bild hinzukriegen.
Eine halbe Stunde vor der Totalität spürte ich , daß ich keine Sonnenbrille
und keine Schirmkappe mehr brauchte, bei meinen empfindlichen Augen
normalerweise undenkbar am sonnigen Strand. Von diesem Zeitpunkt
an wurde uns bewusst, wie seltsam, scheinbar künstlich, das
Licht wurde. Es war, als befände man sich auf einer Theaterbühne
mit moderner, durchaus heller, aber kalter Bühnenbeleuchtung. Bild
3 zeigt deutlich den Unterschied im Vergleich zum normalen Licht
in Bild 4.
Ein bis zwei Minuten vor (!) der Totalität stach mir die Venus ins
Auge (Originalbild), wiederum anders
als in Ebersteinburg 1999.
Während der Totalität war Merkur als kleines gelblich-orangefarbenes
Pünktchen auf halber Strecke zwischen Venus und Sonne/Mond zu sehen.
Die Venus konnte ich noch bis 14:15 Uhr, d.h. 17 Minuten nach der
Totalität mit bloßem Auge sehen und wiederfinden.
Während der Totalität ist das bloße Auge das beste Beobachtungsinstrument.
Selbst der Blick durchs Fernglas
zur Schwarzen Sonne reduziert die Wahrnehmung erheblich. Auch wenn
man den Mondrand, die Protuberanzen und die Korona besser sehen
kann, die Verengung aufs 4-5 Grad kleine Gesichtsfeld bedeutet den
Verlust des Gesamteindrucks.
Und was die vielen Bilder betrifft: Ich habe bisher weder im Internet,
noch in irgendeinem anderen Medium ein Foto gesehen, was auch nur
annähernd dem gleichkäme, was ich mit bloßem Auge gesehen habe.
Entweder zeigt das Foto einen Weitwinkelausschnitt der Himmelskuppel,
dann zeigt es aber die Schwarze Sonne nur als kleines Pünktchen
innerhalb eines größeren weißen Flecks. Oder das Foto zeigt eine
Vergrößerung, dann sieht man zwar die Schwarze Scheibe mit prächtiger
Korona aber sonst nicht viel mehr von der Himmelskuppel. Mit bloßem
Auge sieht man aber alles zusammen!
Der Nicht-Augenzeuge betrachte Bild 1 auf einem
großen Monitor, ergänze in der Phantasie das Bild zur ganzen Himmelskuppel
und stelle sich eines der typischen Koronabilder (z.B. dieses)
in die Himmelskuppel hineinmontiert vor, dann kann er vielleicht
ahnen, was mit bloßem Auge zu sehen war.
Was ich nicht gesehen habe:
eine herannahende Schattenwand, fliegende Schatten am Boden, Sterne.
Bewußt ließ ich während der Totalität den
Blick über die ganze Himmelskuppel schweifen. Außer Venus,
Merkur, Mond mit Korona konnte ich keinen weiteren Himmelskörper
erkennen. Berichte über "funkelnde Sterne" sind also
Jägerlatein.
Außer einer einsamen tief über dem Sand fliegenden Schwalbe im seltsamen
Licht vor der Totalität fielen mir auch keine Tiere auf. Der Hund
einer türkischen Familie, hundert Meter entfernt von uns, fing jedenfalls
nicht an zu jaulen.
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Die Schwarze Sonne
Dr. Rolf Wilmes, Mitglied der Treburer
Sternwarte, hatte schon am 11.
August 1999 die damalige Sonnenfinsternis und am
8. Juni 2004 den Venusdurchgang zusammen mit dem Autor beobachtet.
Diesmal fotografierte er die Schwarze Sonne mit der Canon EOS 10D
durch das BORG ED (Apochromat 102/640).
Im folgenden sind vier seiner Aufnahmen zu sehen (bitte anklicken),
zu denen er schreibt:
"Die erste zeigt die Sonne wenige Sekunden vor der Totalität
mit "Diamantring", bei der zweiten lugt dann ganz kurz vor dem zweiten
Kontakt nur noch ein kleines Stückchen Sonnenrand links hervor,
die dritte ist nach dem 2. Kontakt entstanden und ist kurz belichtet
(1/250 sec. bei Empfindlichkeit 100 ASA), um die Protuberanzen sichtbar
werden zu lassen. Die vierte entstand etwa in der mitte der Totalität
und ist lang belichtet (1/20 sec. Bei 100 ASA), um die Korona aufzunehmen.
Diese Aufnahme wurde stark nachbearbeitet, um feine Strukturen in
der äusseren Korona sichtbar zu machen, weshalb die innere überbelichtet
erscheint. Konventioneller Film hat hier einen grösseren Dynamikbereich,
um auch solch grosse Helligkeitsunterschiede besser wiedergeben
zu können. Dafür sieht man dann aber erst nach der Entwicklung,
ob man mit seinen Belichtungszeiten richtig gelegen hat."

Bild w1:
Der Diamantring.
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Bild w2:
Ganz kurz vor dem 2ten Kontakt.
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Bild w3:
Nach dem 2ten Kontakt.
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Bild w4:
Stark nachbearbeitetes Bild der Korona.
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Wie will man trotz
der prachtvollen, hellen Korona eigentlich noch Sterne fotografieren?
Mich beschleichen manche Zweifel über die immer wieder nachgedruckte
Geschichte über die Finsternisbilder
von Eddington
aus dem Jahre 1919, die laut Überlieferung die Idee Einsteins,
die Gravitation geometrisch zu erklären, bestätigten.
Über Eddingtons Genauigkeit gibt es einen lesenswerten
Artikel in der englischsprachigen Wikipedia.
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Die scheinbare
Drehung
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sofi2006_video.avi
© 2006 by Dr. Rolf Wilmes.
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Diese gif-Animation
(9 Sek.pro Bild, 4 Bilder), veranschaulicht die scheinbare Drehung der
Sonne mit ihrem Gradnetz. Bitte anklicken.
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Die Bilder der partiellen
Phase zeigen drei Sonnenflecken am Rand der Sonnenscheibe. Zum Zeitpunkt
des 1ten Kontaktes sind sie bei etwa neun Uhr zu sehen. Die große
Animation (sofi2006_video.avi, 1000x1000 Pixel, 1,2 MB, per Mausklick
auf die kleine Animation links downloaden oder anzeigen) zeigt deutlich,
wie die Flecken bis zum 4ten Kontakt in Richtung 11 Uhr wandern, d.h.
die Sonnenscheibe scheint sich nach rechts zu drehen. In Wirklichkeit
dreht sich die Sonne nicht, jedenfalls nicht in diese Richtung und
nicht so schnell, sondern die Erde. Die Bilder der Animation sind
aufrecht (Zenit oben) und seitenrichtig, so wie man den Vorgang mit
bloßem Auge oder mit einem Fernglas (beides selbstverständlich mit
Sonnenschutz) gesehen hat. Das Aufnahmegerät
war auf einem Fotostativ montiert und wurde mit Hand nachgeführt,
es handelte sich eine quasi-azimutale
Montierung. Dr. Rolf Wilmes hat die avi-Datei aus seinen durch das BORG ED
fotografierten Bildern erstellt.
Selbstverständlich
hätte er auch jedes einzelne Bild per Grafikprogramm um einen eigenen
Winkel drehen können, dass z.B. Norden immer oben ist, wobei in der
daraus entstandenen Animation die Sonnenflecken sich nicht bewegt
hätten wie beim Beobachten durch ein Fernglas auf einer parallaktischen
Montierung. Das veranschaulicht die gif-Animation rechts (anklicken),
deren Bilder alle mit Guide8 erstellt wurden.
Diese Überlegungen sind auch bei Merkur-
oder Venusdurchgängen
von Interesse, wenn die Spur
des Planeten vor der Sonnenscheibe skizziert werden soll.
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Der Beobachtungsort und das Beobachtungsteam
Unser Beobachtungsort lag von
Side aus gesehen am zweiten eisernen Steg am Ende der Bucht, etwa
3km im Osten. An dieser Stelle der pamphylischen
Küste hielten sich nur sehr wenige Leute auf, so dass wir uns ungestört
auf das Ereignis einlassen konnten. Ich war überrascht von
der Leere, denn am Tag vorher hatte ich hunderttausende Beobachter
am Strand erwartet.

Bild 5:
Der Beobachtungsort von Side aus gesehen.
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Bild 6:
Side vom Beob.-Ort aus gesehen.
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Bild 7:
Das Beobachtungsteam: Josef Gräf, Sabine Gräf, Dr.
Rolf Wilmes.
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Bild 8:
Gute Laune am eisernen Steg, zwei Stunden vor der Totalität.
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Bild 10:
Am Beob.-Ort: Blick nach Osten, neun Minuten vor der Totalität.
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Bild 11:
Am Beob.-Ort: Blick nach Westen, eine Stunde vor der Totalität.
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Bild 11:
Am Beob.-Ort: Blick nach Westen, drei Minuten vor der Totalität.
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Bild 12:
Sabine u. Josef Gräf nach der Totalität.
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Wir waren ausgerüstet
mit zwei Ferngläsern (nur eins davon
mit Folie präpariert), drei SoFi-Brillen,
einer digitalen Kompaktkamera, einem BORG ED Apochromat 102/640
mit Stativ und einer Canon EOS 10D. Die orangefarbenen Handtücher
dienten dem Schutz gegen die Finsterniskälte.
Diese für drei SoFi-Beobachter vergleichsweise spärliche Ausstattung
erwies sich als sehr gute Auswahl, denn wir konnten das Ereignis
ohne Instrumenten-Stress erleben.
Man vergleiche Bild 9 mit Bild 10 und Bild 11 mit Bild 12: die Helligkeitsunterschiede
sind frappierend.
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Friedliche Belagerung
Finsternisbeobachter aus aller Herren Länder belagerten die
Stadt Side am Finsternistag. Fernsehleute umstellten den Tempel
mit ihren Übertragungswagen. Hunderte SoFi-Beobachter lungerten
auf den antiken Ruinen herum. Das alles konnten wir an unserem Beobachtungsort
mit dem Fernglas bequem beobachten. Die folgenden Bilder, an unserem
3km entfernten Beobachtungsort mit der S40 aufgenommen, zeigen die
Belagerung. Die Bilder 14, 15, 16 wurden durchs Fernglas aufgenommen:

Bild 13:
Side, Gesamtansicht.
104 Minuten vor der Totalität
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Bild 14:
Side, Apollon-Tempel.
101 Minuten vor der Totalität.
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Bild 15:
Side, Apollon-Tempel.
44 Minuten vor der Totalität.
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Bild 16:
Side, Apollon-Tempel.
10 Sekunden später als Bild 15 aufgenommen.
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Die Belagerung Sides
hatte schon am Tag vorher begonnen. Am 28.3.2006 spazierten wir von
unserem 4km östlich gelegenen Hotel am Strand entlang nach Side. Auf
der Plattform des Apollon-Tempels hatten sich schon einige Fernsehsender
mit ihren Übertragungswagen breitgemacht und probten für ihre Sendungen
(Bilder 17, 18, 19). Wir waren uns alle sofort einig, lieber in sicherer
Entfernung von dieser Medien-Hölle zu beobachten. Nicht auszudenken,
wenn die Fernsehleute ihre Beleuchtungen während der Finsternis einschalten
oder ihre infantilen Shows abziehen würden. Dass aber nicht alle Fernseh-Leute
von so schlichtem Gemüt sind wie ihr Programm es nahelegt, erfuhren
wir, als wir einen sehr netten und durchaus kompetenten Kameramann
des ZDF trafen, der sich damit abmühte, seine schwere Kamera in Position
zu bringen.

Bild 17:
Side, Tempel-Plattform
am 28.3.2006.
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Bild 18:
Side, TV-Wagen auf der Tempel-Plattform am 28.3.2006.
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Bild 19:
Side, TV-Wagen aus 2,2km Entfernung, kurz nach dem 4ten Kontakt
(0,6 MB, R.Wilmes).
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Bild 20:
Side, Apollon-Tempel an einem gewöhnlichen Abend (26.3.2006,
19:28 Uhr, R.Wilmes).
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Die Astronomen
Der Autor und seine Frau hatten sich einer Reisegruppe von neun
Astronomen der Sternwarte Trebur angeschlossen. Der jüngste von ihnen
war 22 Monate alt. Das Bild links (bitte anklicken) zeigt die Astronomen
am Abend des Finsternistages am Strand. Der Hotelfotograf (verdeckt)
versucht, die Gruppe mit Sonnenuntergang abzulichten. Vielen Dank
an die Treburer, es waren schöne Tage!

Bild 21:
Keine Golfer, sondern Astronomen beim Aufbauen, 5 Stunden vor
der Totalität.
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Bild 22:
Instrumentenschlacht auf der Hotelwiese.
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Bild 23:
Die Parade der Teleskope und Kameras.
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Bild 24:
Drei Treburer an ihrem Beobachtungsort auf dem Hotelgelände.
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Interessante Leute
waren das, die um den 29. März herum in Pamphylien unterwegs
waren! Schon im Flugzeug Köln/Bonn nach Antalya konnte man
jemanden sehen, der in seiner Lektüre der Lie-Gruppen
vertieft war.
Aus Indien waren Astronomen angereist, die einen Hotelbalkon mit
für eine Reise relativ schwerem Gerät (8Zöller, ~15
Kg) belegten und die indische Nationalfahne am Balkon hissten. Aber
insgesamt überwogen die leichten Reiseteleskope wie Russentonnen,
ETXe, BORGs sowie Ferngläser und digitale Spiegelreflexkameras
mit Teleobjektiven. Offensichtlich waren in unserem Hotel Skandinavier,
Engländer, Holländer, Deutsche, Franzosen, Italiener und
Inder vertreten. Die Engländer behaupteten, unter ihnen sei
der betagte 13. Royal
Astronomer.
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Griechen, Römer, Seldschuken, Türken und Deutsche

Bild 25:
Theater in Aspendos.
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Bild 26:
Aquädukt bei Aspendos.
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Bild 27:
Fluss u. Stadt Manavgat.
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Bild 28:
Häuser in Manavgat.
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Bild 29:
"Osmanisch Fleisch Gewürz Für Alles" auf
dem Markt in Manavgat.
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Bild 30:
Der Fluss Manavgat.
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Bild 31:
Blick auf die "Riviera" von Side aus, am 28.3.2006
(R.Wilmes).
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Bild 32:
Unsere Hotelanlage.
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Erstaunlich, wo
von den Römern drangsalierte Sklaven überall Theater
und Aquädukte
bauen mussten. Bei Aspendos
konnten wir am Sonntag, (26.3.2006) beides bewundern. Wir waren
mit einer kleinen Gruppe von Interessierten von unserem Hotel dorhingefahren.
Unser Reiseführer erklärte uns nebenbei, dass die Türkei
mehr antike Sehenswürdigkeiten aufzuweisen habe, als ganz Griechenland.
Was (noch) nicht in der Wikipedia steht: Das Gestein der Römerbauten
in Aspendos ist am Boden eines urzeitlichen Meeres entstanden und
besonders dauerhaft, es wurde in einem Steinbruch in der Nähe
abgebaut.
Weitere Programmpunkte des touristischen Rahmenprogramms
unserer Finsternisreise waren am Montag ein Wellness-Besuch in einem
Hamam, am Dienstag ein privater Spaziergang nach Side und am Donnerstag
der Besuch des Wochenmarktes in Manavgat, eine Schifffahrt auf dem
Fluss Manavgat sowie eine Kurzbesichtigung des Wasserfalls.
Die einheimischen Türken erlebten wir als freundliche, sensible
und interessierte Leute. An die Vertriebsstrategien der Händler
auf dem Wochenmarkt in Manavgat und der Wirte in Side konnten wir
uns sehr schnell gewöhnen ("Gutt Preis für Chef",
"Trinken ein Euro"). Wir brauchten keine einzige türkische
Lira, überall akzeptierte man den Euro und hatte auch genug
Wechselgeld parat.
Der Reiseveranstalter hatte für die gesamte einwöchige
Reise (Hinflug am 24.3., Rückflug am 31.3. + Hotel, "ultra
all inclusive") 872,-Euro für zwei Personen verlangt.
Zusätzlich mussten wir an die deutsche Bahn allein für die Fahrt
Gießen - Köln/Bonn und zurück 100,-Euro
(2 Personen) bezahlen.
Eine Sekunde der totalen Sonnenfinsternis kostete
uns also maximal 2,18 Euro pro Person.
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Das Wetter
Selten hat man günstiges Wetter bei astronomischen Beobachtungsvorhaben.
Jedenfalls bei uns in Mitteleuropa scheint es bisweilen so, als
scheiterten fast alle Beobachtungen am schlechten
Wetter.
Diesmal schienen die Wettergötter bzw. Wettergöttinnen jahrzehntelanges
Fehlverhalten (abgesehen vom Venusdurchgang,
Merkurdurchgang, ITV
2001) kompensieren zu wollen, denn sie bescherten uns optimales
Wetter nach dem Motto: "Wir können auch anders!"
Im strömenden Regen bei Blitz und Donner landeten wir in der Nacht
zum Samstag (25.3.) in Antalya. Der Regen war dermaßen heftig, dass
beim Entladen des Flugzeugs eine Pause gemacht werden musste. Anfangs
durchwachsen, dann zunehmend freundlich entwickelte sich das Wetter
von Samstag bis Montag, um am Dienstag (28.3.) zur Hochform aufzulaufen.
Dieser Vortag der Sonnenfinsternis war in Side wolkenlos (siehe
Bilder 4, 17, 18 und 31), so dass wir uns schlechtes Wetter gar
nicht mehr vorstellen konnten und bei bester Laune und mit großen
Erwartungen den Tag und den Abend verbrachten. Der folgende Sonnenfinsternistag
war bis zum späten Nachmittag ebenfalls weitgehend frei von Wolken.
Während der Totalität waren lediglich einige Cirren zu sehen. Gegen
Abend bei Sonnenuntergang zog sich der Himmel zu und blieb während
des nächsten Morgens (30.3.) trübe. Am übernächsten
Tag, dem Tag der Abreise (31.3.), regnete es morgens.
Die schon Jahre zuvor diskutierten Befürchtungen, der 29. März 2006
könnte der regnerischste Tag in der Geschichte der türkischen Riviera
werden, hatten sich nicht bewahrheitet.
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Links

Total and Annular Solar Eclipse Paths 2001-2020.
Eclipse map courtesy of Fred Espenak - NASA/Goddard Space Flight
Center. For more information on solar and lunar eclipses, see
Fred Espenak's Eclipse Home Page.
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Total and Annular Solar Eclipse Paths 2021-2040.
Eclipse map courtesy of Fred Espenak - NASA/Goddard Space Flight
Center. For more information on solar and lunar eclipses, see
Fred Espenak's Eclipse Home Page.
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